Die Diskussion um eine mögliche Umbenennung der Ravensburger Hindenburgstraße reißt nicht ab. Zur Versachlichung der Debatte haben die Volkshochschule Ravensburg und die Buchhandlung Ravensbuch daher für Dienstag, 25. Januar, Wolfram Pyta, einen der besten Hindenburg- Kenner, eingeladen. Sein Werk „Hindenburg - Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler“ gilt als die erste umfassende Biografie Hindenburgs.
Indessen hat sich auch die SPD- Nachwuchsorganisation Jusos erneut zu Wort gemeldet. Die Jusos kritisieren die Aussage des CDU- Fraktionschefs August Schuler, Hindenburgs Sieg bei der Schlacht von Tannenberg sei eine „einmalige Leistung“ gewesen, immerhin seien dabei allein auf russischer Seite 30 000 Soldaten getötet worden. Auch das vorgebrachte Argument, Hindenburg sei 1933 ein Greis gewesen, sei in der Geschichtsschreibung längst kein Thema mehr, schreiben die Jusos in einer Pressemitteilung.
Den in den jüngsten Artikeln vorgebrachten Argumenten, wonach eine Straßenumbenennung hohe Kosten verursache, widersprechen die Jusos. „Es ist kaum zu vermuten, dass die Bewohner der Straße Briefpapier für die nächsten Jahrzehnte lagern und deshalb in untragbare Kosten gestürzt würden.“, sagen die Jusos. Ihr Fazit: „Es gibt keine rationalen Argumente gegen die Umbenennung.“
aus der Schwäbischen Zeitung vom 17.11.2010